As Good As It Gets (1997)

reviewed by
Andreas Bach


BESSER GEHT'S NICHT
USA 1997
Regie: James L. Brooks
Darsteller: Jack Nicholson, Helen Hunt, Greg Kinnear
Laufzeit: 138 Minuten
FSK: ab 6 Jahren

Der verschrobene und äußerst garstige Schriftsteller Melvin Udall (Jack Nicholson) ißt jeden Tag im selben Restaurant, bringt sein eigenes Besteck mit und nur eine Kellnerin, die alleinerziehende Mutter Carol (Helen Hunt), ist bereit, ihn zu bedienen. Als Melvin während seiner üblichen Tirade in ein Fettnäpfchen tritt und sich über den schwer kranken Sohn von Carol ausläßt, beginnt es in ihm zu dämmern: die Menschen, mit denen er tagtäglich zu tun hat, wie dem schwulen Maler Simon (Greg Kinnear) von nebenan, scheinen ja doch ganz verträglich zu sein. Nach und nach muß Melvin feststellen, daß er sich in Carol und den neuen Lebensstil verliebt hat...

Es gibt eine Stelle im Film, da sagt Helen Hunt: "Warum kann ich nicht einfach einen normalen Freund haben, einen, der nicht rumspinnt?", und damit spricht sie dem Zuschauer aus der Seele. Denn der dürfte sich nach spätestens einer Viertelstunde fragen, warum Regisseur und Co-Drehbuchautor James L. Brooks nicht einfach "nur" eine normale Liebeskomödie gemacht hat, sondern den unmöglichen Versuch wagte, Drama, Komödie und Romanze in 138 Minuten zu packen. "Besser geht's nicht" verheddert sich in umständliche und vollkommen sinnlose Handlungsstränge, die den Film wie Kaugummi hinziehen. Da wird kurz angerissen, daß der schwule Maler Simon so etwas wie eine Managerin hat, die kurz im Krankenhaus auftaucht, um dann wieder für den Film unwichtig zu werden, dort wird eine Handlung eingefädelt, die besagt, daß Simon eine Reise in die Stadt seiner Eltern unternehmen muß, um sie um Geld zu bitten, die sich aber blödsinnigerweise damit auflöst, daß er am Zielort auf deren Anrufbeantworter spricht, und wieder zurückfährt mit Melvin und Carol. Überhaupt ist irgendwas schief gelaufen bei dem Film. Er kommt und kommt nicht von der Stelle, hat keinen erkennbaren roten Faden, und ist zudem noch schlampig synchronisiert worden, Jack Nicholsons Mundbewegungen passen zu keiner Gelegenheit zu dem, was er (auf Deutsch) sagt. Daß Wortwitz und Situationskomik auf der Strecke blieben, merkt man den Dialogen stets an, als ob sich jemand mit der Hosentaschen-Edition vom Langenscheidt hingesetzt und drauflos übersetzt hätte. Die Schauspieler in "Besser geht's nicht" leisten auch keinen allzu qualifizierten Beitrag ab, um das Machwerk erträglicher zu machen. Helen Hunt spielt die Mutter mit dem kranken Kind, Jack Nicholson den Fiesling, Greg Kinnear den Schwulen. Das kranke Kind wird irgendwann nach der ersten Hälfte geheilt und ist ab sofort von der Bildfläche verschwunden, Nicholson ergeht sich im Grimassenschneiden und exzentrisch wirken (macht sich aber nur unglaubwürdig), und Kinnear scheint der einzige zu sein, der seine Rolle ausfüllen konnte. Wer sich über zwei Stunden diesem Dilemma aussetzen möchte, in dem man sogar meint, dem Zuschauer durch wiederholtes Einspielen von Klaviermusik zeigen zu müssen: "Jetzt wird es verdammt romantisch", sollte sehr gutes Sitzfleisch mitbringen...

26/100 Sinn- und witzloses Herumgeplänkel dreier Akteure in einem Handlungsvakuum mit einem enttäuschenden Jack Nicholson

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